Schwarze Schocker
Ein DeichArt-Stück von Jens Raschke
Kiel vor 50 Jahren. Es ist viel los im Frühjahr 1967 in der eben noch so verschlafenen Landeshauptstadt. Neue Stadtteile entstehen. Kiel wird zur Olympiastadt 1972 gewählt. Immer mehr Gastarbeiter kommen an die Förde. Die Nazis drängen in den Landtag. Auch für den fünfzehnjährigen Hauke sind es verwirrende Zeiten. Während sich seine Kumpels mit ihrer Pubertät beschäftigen, fragt sich Hauke, wieso Leute in Deutschland heute wieder die Nazis wählen. Sein Vater zum Beispiel, Ex-Wehrmachtssoldat mit sibirischem Zwangsmigrationshintergrund. Sollte gerade der es nicht besser wissen? Und weshalb kriegt Haukes Mutter allein beim Gedanken an Afrikaner und Asiaten Panikzustände? Hauke stellt Fragen. Über die Vergangenheit und die Zukunft. Aber die Antworten, die man ihm gibt, machen ihn nicht glücklich. Vielleicht weiß ja Jimi Hendrix Rat? Sein Song "Hey Joe" ist für Hauke wie ein Weckruf. Nach Hendrix` legendärem Auftritt im Gaardener Starpalast schleicht sich Hauke hinter die Bühne und stellt dort den "schwarzen Schocker aus Nassau/Bahama Island" zur Rede...
Ein Stück über das Heute und Hier, erzählt in einer Geschichte vor fünfzig Jahren.
Textfassung&Regie: Jens Raschke
Ausstattung: Eveline Havertz
Schauspiel: Eirik Behrendt, Matisek Brockhues und Tom Keller
Musik: Ture Rückwardt
Film: Claus Oppermann